Studium & Co

Vergangenen Abend fand ein vom ZAK organisierter Doppelvortrag zum Thema “Der gläserne Mensch – Kommerz im Internet und seine Gefahren” statt.
Mein besonderes Interesse an dieser Veranstaltung galt Peter Schaar, unserem Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit. Auch wenn viele von euch sicher noch nichts von Peter Schaar gehört haben, so ist seine Aufgabe doch in meinen Augen eine recht Wichtige. Er gehört zu denjenigen der der Regierung und aber auch Unternehmen mal ein bisschen auf die Finger klopft, wenn es um das Thema Datenschutz und Informationsfreiheit geht.
Insofern bot dieser Vortrag einmal die Gelegenheit sich ein Bild von dieser wichtigen Person zu machen. Ich muss sagen ich war sehr positiv überrascht. Herr Schaar ist eine ausgesprochen sympathische Persönlichkeit. Gewitzt, redegewandt und die richtigen Einstellungen zu den Themen mit denen er sich beruflich beschäftigt. Dazu zählt auch ein sehr, sehr kritischer Blick auf die Datensammelwut diverser Unternehmen sowie die Art wie die Unternehmen mit Daten ihrer Kunden umgehen.
Ich denke solange es noch solche Leute in der Politik gibt ist Deutschland noch nicht vollkommen verloren.

SPON griff heute im Laufe des Tages die aktuellen Entwicklungen rund um das StudiVZ in einem ausführlichen Beitrag auf. Darin werden die meisten Sachen angesprochen.
In Anbetracht dessen werde ich auch vorerst keinen Artikel zu Ehssan Dariani schreiben, sondern verweise auf den Artikel bei SPON. Aber mal schauen was sich die Betreiber des StudiVZ in nächster Zeit noch so leisten.

Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los dass Pakete immer genau dann ankommen wenn ich mal einen freien Tag hab und ausschlafen kann. Dementsprechend renn ich dann auch immer im Bademantel durch’s Treppenhaus wenn ein Paket ankommt. Und da es eigentlich immer der gleiche Paketbote ist der die Pakete vorbeibringt muss der ja wohl auch denken dass ich den ganzen Tag nur vor mich hingammle …

Beim diesjährigen ausfüllen meines Bafög-Antrages fiel mir eine nette Anekdote aus dem letzten Jahr ein.
Zu einem Bafögantrag gehören diverse Formulare: eins von und über sich selbst, eins über die Familie, eins welches von der Hochschule ausgefüllt werden soll und bescheinigt dass man ordnungsgemäß dort immatrikuliert ist, usw. … . Da auf diesem letzgenannten Formular explizit draufsteht dass man es von der Hochschule ausfüllen soll bin ich letztes Jahr brav ins Studienbüro gegangen um mir das ausfüllen und abstempeln zu lassen. Dort wurde ich allerdings ziemlich unfreundlich und unverständnisvoll belehrt dass das an dieser Uni aber anders geht. Und zwar über die Selbstbedienungsfunktionen.
Da stand ich dann erstmal ziemlich ratlos da. Selbstbedienungsfunktionen? Wie können die mir mein Formluar ausfüllen? hä?
Im Endeffekt stellte ich dann fest, dass es über das Internet die Möglichkeit gibt sich Bescheinigungen auszudrucken. Normale Studienbescheinigungrn und welche extra für Bafög. Wie mir dann klar wurde, sollte dieses ausgedruckte Formular als Ersatz für das eigentliche Formblatt 2 des Bafögantrages dienen.
Dieses Jahr bin ich wieder ein wenig darüber gestolpert dass ich statt dem auszufüllenden Formular ein ausgedrucktes beilegen muss. Denn nirgends steht was davon und irgendwie ist das schon ein bisschen merkwürdig. Aber ich hab’s natürlich trotzdem richtig gemacht. 🙂
Im Großen und Ganzen finde ich die Idee ja nicht schlecht, das Studienbüro spart sich und dem Studenten damit einen Haufen Zeit und Arbeit, solange der Student weiß was er machen muss. Ich habe ja absolut nichts gegen Selbstständigkeit. Gerade an der Uni. Aber kann nicht irgendwo einfach stehen dass man statt dem Formularvordruck dafür die Funktion im Internet nutzen soll? Oder kann einem nicht wenigstens im Studienbüro freundlich erklärt werden wie das läuft?

In letzter Zeit ist im deutschsprachigen Raum ein Dienst für Studenten immer populärer geworden. Er nennt sich Studiverzeichnis und soll eine “soziale” Plattform für Studenten bilden mit der man sich austauschen und Kontakt halten kann.
Mir erschließt sich der Sinn eines solchen Dienstes nicht richtig. Ich habe ihn selbst noch nie in Aktion gesehen, aber soweit ich weiß sind die verfügbaren Funktionen eher dürftig. Man kann ein Profil anlegen, sich Gruppen anschließen, andere Studenten in seine “Friendslist” eintragen und sich mit ihnen austauschen.
Ich selbst sehe da außer einer großen Datensammelmaschine keinen großen Sinn dahinter. Die Standardantwort von Leuten die einen zu studivz “bekehren” wollen auf die Frage nach dem Sinn lautet meiste, dass man damit den Kontakt zu Kommilitonen halten kann die man sonst aus den Augen verlieren würde und die Möglichkeit hat Studenten mit ähnlichen Interessen kennenzulernen.
Ich bin der Meinung: bullshit. Natürlich versucht man damit den Kontakt zu anderen Leuten zu halten, aber es ist meiner Meinung nach nur ein Vorwand anstatt die Leute direkt zu kontaktieren, weil man sich dabei peinlich vorkommen würde. Und bei einer Sache wie studivz gehört dies ja schließlich zum “Geschäftsmodell”.
Und was bringt es einem jemanden auf die Art und Weise kennenzulernen, denn mal ehrlich: Wenn man gleiche Interessen hat dann lernt man Leute mit ähnlichen Interessen so und so kennen. Und wenn nicht dann hat man es im Normalfall auch nicht nötig weil der eigene Freundeskreis groß genug ist.
Also: Hebt euern Arsch hoch und kontaktiert die Leute von denen ihr glaubt dass der Kontakt am abbrechen ist via Post, Telefon, E-Mail, ICQ, …, wenn sie euch wirklich wichtig sind. Ansonsten wird’s hier auf absehbare Zeit wohl auch noch so werden wie in den USA wo jeder mit jedem total oberflächlich gut-Freund ist und aber kaum tiefgreifende Beziehungen zustande kommen.

Während sich andered Leute auf Konferenzen wie der aKademy tummeln, war ich heute beim Tag der offenen Tür im Forschungszentrum Karlsruhe (FZK). Einerseite weil mich diverse Vorträge interessierten, andererseits um mal wieder eine Internet-Bekanntschaft kennenzulernen.
Im Endeffekt war ich dann bei 1 1/2 Vorträgen, für mehr hat die Zeit leider nicht gereicht. Der Vortrag den ich komplett gehört habe war über die Möglichkeiten und Gefahren von Nanotechnologie. Fachlich sehr allgemein gehalten damit auch weniger technisch vorgebildete Zuhörer etwas verstanden. Gehalten wurde dieser Vortrag von Prof. Dr. Harald Krug. Bis auf die Tatsache dass es mir ein bisschen zu allgemein war ein sehr netter Vortrag. Was ich auch sehr gut fand war die Tatsache dass der Dozent nicht nur zum Thema Nanotechnologie gesprochen hat, sondern ab und an auch mal persönliche Meinungen zu bestimmten Themen eingebaut hat.
So beklagte er den Rummel den es um das jüngste Magnetschwebebahnunglück gab. Dort in über 20 Jahren ein einziger Unfall mir einer Hand voll Toten um im täglichen Straßenverkehr bedeutend mehr Tote um die bei weitem nicht so viel Aufsehen gemacht wird.
Das zweite war ein Appell an die Vernunft von Rauchern das rauchen doch sein zu lassen. Er versuchte zwei wichtige Argumente von Rauchern für das Rauchen zu entkräften und zwar dass Rauchen ja Geld in die Haushaltskassen des Bundes bringen würde, was auch stimmt, wobei allerdings die Ausgaben für Raucher um ein vielfaches höher sind, sowie die Tatsache dass Rauchen ja gar nicht so schädlich ist und gar nicht so viele Leute daran sterben. Ich hab leider nicht mehr alle Zahlen im Kopf, aber ich weiß noch dass er meinte das 86% aller Raucher an den Folgen des Rauchens sterben.
Mit seinen persönlichen Meinungen konnte ich in diesen Hinsichten vollkommen mitgehen. War also im Endeffekt ein ganz spaßiger Vortrag.
Danach hab ich dann noch den Beginn eines Vortrages zum Thema “Mit molekularen Kanonen gegen Bakterien gehört”. War auch nicht uninteressant, allerdings recht trocken und auch sehr allgemein gehalten. Diesen musste ich dann allerdings auch recht bald verlassen um die oben bereits genannte Internet-Bekanntschaft zu treffen. Danach dann noch zu dritt ein bisschen über’s Gelände gelaufen und in diverse Institute geguckt, aber das war auch nur ab und zu mal interessant.

Jetzt bin ich wieder zuhause, relativ fertig und muss mir überlegen wie ich mein Abendprogramm gestalte. So war er, mein Tag.

Heute vor einem Jahr zog ich offiziell in Karlsruhe ein. Kurz darauf begann dann auch mein Studium. Sicherlich ein guter Zeitpunkt für einen kleinen Rückblick.
Also erstmal muss ich sagen dass die Wahl in Karlsruhe zu studieren eine sehr gute war. Die Uni ist toll, das Studium anspruchsvoll und die Stadt schön. Die WG in der ich wohne könnte zwar besser sein, sowohl von der Wohnung, als auch von den Mitbewohnern, als auch von der Miete her, aber im Zimmer gefällt mir. 🙂
Was ich zu Beginn des Studiums sehr toll fand war die damalige O-Phase die sehr gut war um ein paar Leute kennenzulernen und zu sehen wie’s in der Uni an sich so ein bisschen abgeht. Zu vielen von den Leuten hab ich auch jetzt noch Kontakt.
Ansonsten ein nicht ganz stressfreies Jahr in dem ich mich fast jeden Morgen frühs aus dem Bett gequält hab um pünktlich um 8 inn der Vorlesung zu sitzen. Kommendes Semester wird’s zum Glück nur einen Tag so früh losgehen.
Ansonsten hab ich noch ein bisschen an den Klausuren zu knabbern, aber das muss einfach klappen.
Ja, an sich fühl ich mich hier wohl, obwohl ich auch den Norden und alles damit verbundene ein wenig vermisse. Mal schauen wo’s mich nach dem Studium hin verschlägt.

In den letzten Tagen musste ich öfters an die Vorzüge von Berufen denken, zu deren Ausübung man sich oft als Kind hingezogen fühlt. In diesem konkreten Fall Polizist und Feuerwehrmann (Lehrer an sich auch, aber ich denke das möchte man als Kind eher selten werden 😉 ). Ich hab keine Ahnung warum, aber das sind auf jeden Fall so schöne “einfache” Berufe deren Sinn man klar auf den ersten Blick sieht. Nicht so wie bei anderen Berufen wie Philosoph, Künstler, Jurist, Mathematiker oder auch Informatiker, bei denen Kinder dann oft nach Erklärung der Tätigkeiten solcher Berufsgruppen fragen, was man denn damit nun anfangen kann.
Vielleicht ist das einfach so wenn man sich selbst fragt warum man eigentlich so eine komplexe Ausbildung macht, wenn es doch auch viel einfacher ginge.

Morgen gibt’s auf jeden Fall die erste Klausur des aktuellen Semesters für mich und ich hoffe mal das alles gut geht. Drückt mir die Daumen.

Freitag war es mal wieder soweit. Letzter Vorlesungstag des aktuellen Semesters. Da fragt man sich auch immer wie schnell die Zeit vergeht. Könnte ruhig ein bisschen langsamer sein. Aber ich bin ja sowieso immer ein bisschen melancholisch.
Jetzt kommt erstmal die Zeit der vielen Prüfungen, unterbrochen von zwei Wochen Urlaub. Ich befürchte einige Leute werde ich im kommenden Semester nicht wiedersehen. Schade eigentlich.

Dann ist dieses Wochenende hier in Karlsruhe Das Fest, zu dem ich eigentlich nur am Freitag wollte um mir Kettcar anzuhören. Die waren natürlich ganz nett und ich konnte meine schlechte Meinung die ich noch vom Auftritt auf dem Open-Flair von ihnen hatte mit ruhigem Gewissen revidieren. Vielleicht weil ich damals auch noch nicht ein Jahr lang im Norden gewesen war.
Im Endeffekt hab ich mich natürlich dazu überreden lassen Samstag auch wieder hinzugehen. Bis wir an einem halbwegs ordentlichen Platz waren war dann Seeed dran. Eigentlich eine Musikrichtung die ich nun absolut nicht höre, erstens weil sie mir so nicht zusagt und weil ich zweitens die Texte unter aller Sau finde. Aber was ich den Jungs zugestehen muss: Abgesehen von den ebengenannten Punkten sind sie echt klasse. Klasse Show und so.
Danach dann noch in den Park gewandert und dort noch schön rumgesessen. Waren im Endeffekt zwei schöne Tage, nicht zuletzt weil Nico sehr netten Besuch dabei hatte.

P.S.: Ich glaube der Mond ist inzwischen wiedergefunden worden.
P.P.S.: In den kommenden Tagen soll es, zumindest hier, etwas kühler werden. Na wenn das mal keine guten Nachrichten für alle Arten von Schneemännern/-frauen sind 😉

Wie die meisten hier sicher wissen bin ich nach meiner gesamten Kinder- und Jugendzeit in Mitteldeutschland für ein Jahr in den hohen Norden nach Lübeck gegangen um dort meinen Zivildienst zu absolvieren. Mit dem Studium im Süden von Deutschland, in Karlsruhe, folgte somit ein ziemlicher krasser Kulturwechsel.
Man stellt sich dann unwillkürlich immer die Frage was denn nun besser ist. Norden oder Süden?
Von der ganzen Mentalität sind beide ja nun komplett unterschiedlich. Die Norddeutschen eher offen, sowohl für Menschen als auch für Ideen, die Süddeutschen hingegen eher konservativ, traditionell, heimatverbunden (wobei die Norddeutschen die ich kenne das Meer auch nicht für eine längere Zeit missen wollen).
Tendenziell bin ich ja dann doch eher für diese norddeutsche Mentalität, denn hier im Süden ist doch alles irgendwie ein bissel komisch: Dass die CDU regiert ist vollkommen normal und steht gar nicht zur Debatte, es gibt in jedem Dorf einen Musikverein und irgendwelche Blaskapellen (die dann unbedingt auch öfters mal die Städte heimsuchen müssen). Die Menschen sind eher spießbürgerlich als im Norden, von Studenten mal abgesehen (wobei man davon auch schon wieder einige Schwaben ausnehmen muss) und es gibt ständig Brezeln, Weißwürste und Flammkuchen.
Das Essen ist allerdings so ziemlich das einzige was ich hier besser finde als im Norden. Nicht dass ich keinen Fisch mögen würde, ich esse sicher mehr Fisch als Fleisch, aber diese herzhaften Sachen haben schon was.
Das Ganze soll jetzt nicht heißen, dass ich es hier total schrecklich finden würde, aber es gibt schon so einige Sachen über die ich mich aufregen könnte. Zum Beispiel die obengenannten Blaskapellen.
Ich denke nach dem Studium werd ich tendenziell wieder für etwas weiter nördlich tendieren. Aber wer weiß was bis dahin noch alles passiert.