Gestern am frühen Abend las ich mal wieder die Neuigkeiten auf SpiegelOnline. Dabei wurde ich auf einen Artikel aufmerksam, der über ein weltweit umstrittenes Thema berichtete. Die Todesstrafe.
Konkret ging es um Juan Roberto Melendez, der über 17 Jahre unschuldig in der Todeszelle saß, wieder freikam und jetzt durch die Welt tourt, Vorträge hält und sich für die Abschaffung der Todesstrafe einsetzt. Der Artikel berichtete über den gestrigen Auftakt seiner Deutschland-Tour in München. Neugierig wie ich bin hab ich auch gleich mal auf seine Homepage geguckt, ob er vielleicht auch nach Karlsruhe kommt. Und was stand da?
Freitag 27. Januar 2006 – 19 Uhr
Uni Karlsruhe, Redtenbacher Hörsaal (Geb. 10.91)
Ich guck auf die Uhr. 18:30 Uhr. Also noch schnell Nina geschrieben ob sie mit mir zusammen hingehen will, aber sie hätte es leider nicht mehr rechtzeitig geschafft. Allerdings überredete sie mich dann doch noch alleine hinzugehen. Und ich habe es nicht bereut.
Im Hörsaal angekommen wurde erstmal richtiggestellt, dass es auf Flyern, usw. zwei verschiedene Anfangszeiten gäbe. 19:00 Uhr und 19:30 und das letztere die richtige sei. Na ja, also noch eine halbe Stunde gewartet.
Mr. Melendez, inzwischen 54, erzählte dann von seiner Zeit im Gefängnis, von Selbstmordversuchen, neuen Gesetzen der Bush-Administration und wie er letztendlich wieder freigelassen wurde. Das alles auf Englisch mit einem starken lateinamerikanischen Akzent und auf eine sehr humorvolle Art. Er erzählte unter anderem auch, dass man im Gefängnis, wenn man sich nicht selbst umbringt, entweder verrückt oder gläubig wird, wobei er letzteres geworden ist und er auch gelernt habe zu verzeihen und das es ihm sehr viel Freude und Kraft schenkt anderen Menschen verzeihen zu können.
Fazit: Ein sehr bemerkenswerter Mann, von dem man nie im Leben denken würde, dass er 17 Jahre, 8 Monate und einen Tag im Gefängnis verbracht hat. So lebensfroh und mit der Welt im Reinen ist er.
P.S.: Und ja, ich bin gegen die Todesstrafe. Nur so.
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