Vor ein paar Tagen hatte ich ja ein bisschen über Googles Datensammelung gewettert und versprochen noch einen Beitrag zu schreiben wie man sich mit einfachen Mitteln vor den gröbsten Datensammelkraken schützen kann.
Eine Maßnahme die relativ weit unten ansetzt wäre sämtliche Aufrufe von kritischen Domains von Google und anderen Anbietern so umzubiegen dass sie nicht ausgeführt werden. Dies funktioniert mithilfe einer sogenannten hosts-Datei. Wie das genau funktioniert findet man im Internet und darum soll’s hier auch erstmal nicht gehen. Ich werde mich eher auf den browserbasierten Schutz konzentrieren. Genauergesagt auf Firefox, denn der lässt sich mithilfe nützlicher Plugins recht gut “umrüsten”.
Also, rufen wir uns nocheinmal die Problemstellung ins Gedächtnis: Google kriegt durch AdSense und Analytics die Zugriffe von Nutzern auf vielerlei Webseiten mit. Das wollen wir ja nicht, da Google daraus ein Profil von uns erstellen kann.
Logische Schlußfolgerung: Wir sorgen dafür dass Google AdSense und Google Analytics bei uns nicht mehr funktionieren.
Dafür bietet sich beispielsweise die Firefox-Extension Adblock an. Diese sorgt dafür unerwünschte Werbung gar nicht erst laden zu müssen. In unserem Fall wäre es also sinnvoll, alles von Google zu blocken was irgendwie merkwürdig erscheint. Wichtig sind dabei insbesondere folgende Domains:
http*://*.googlesyndication.com/*
http*://*.google-analytics.com/*
http*://*.doubleclick.net/* (denn die gehören inzwischen auch zu Google)
Ich habe jetzt bestimmt noch irgendeine Domain vergessen, aber da Adblock ein Tool ist mit dem man generell recht gut Werbung filtern kann kann man ja einfach sämtliche Werbung u.ä. aus Webseiten filtern und somit generell die Tracking-Möglichkeiten verringern.
Zusätzlich zum blocken dieser Aufrufe bietet sich an ein bisschen bedächtiger mit Cookies umzugehen. Denn über Cookies lassen sich Nutzer auch sehr schön tracken. Um dies zu verhindern und trotzdem größtmöglichen Komfort zu haben nutze ich die Firefox-Extensions CookieCuller und Cookie Button in the statusbar.
Mit CookieCuller sage ich explizit welche Cookies ich speichern möchte, alle anderen werden beim beenden von Firefox gelöscht. Desweitern habe ich bei Firefox eingestellt, dass ich Cookies generell ablehne. Mithilfe des Cookie Buttons in der Statuszeile kann ich dann in Einzelfällen Cookies einschalten, etwa wenn eine Webseite nicht ohne funktioniert. Wobei natürlich auch diese beim beenden von Firefox gelöscht werden.
Wer allerdings denkt damit sämtlichen Cookies entgangen zu sein liegt falsch. Für herkömmliche Cookies trifft dies zwar zu, allerdings gibt es noch sogenannte Flash-Cookies. Diese werden, wie der Name schon sagt, in Flash-Applets verwendet und bieten zudem noch sehr viel mehr Speicherplatz als herkömmliche Cookies. Interessanterweise kann man diese Cookies nicht lokal deaktivieren, sondern nur über einen Settings-Manager auf der Adobe-Homepage. Allerdings sollte man, wenn man konsequent ist, die Cookies dort auch deaktivieren.
Die bisher beschriebenen Maßnahmen sind alle nicht perfekt, aber dafür einfach umzusetzen und helfen in der Praxis auch recht gut. Wer es noch ein bisschen “sicherer” haben möchte sollte Anonymisierer wie zum Beispiel TOR verwenden. Dies geht dann allerdings auf Kosten der Geschwindigkeit.
Für Ergänzungen und Anregungen bin ich natürlich offen. Am besten dafür einfach die Kommentarfunktion nutzen. 😉