Dunedan

Die letzten Tage war ich kräftig damit beschäftigt für die Uni ein Programm zum steuern des Verkehrsflusses an einer Kreuzung zu schreiben. Hört sich spannender an als es ist, aber ganz lustig ist es schon. Ich bin zwar noch nicht fertig, hänge aber schon seit einem kompletten Tag an einem einzigen dämlichen Bug fest.
Über eine Kreuzung fahren ja Autos. Und beim 128. Auto fängt mein Programm an rumzuspinnen. Ich hab das inzwischen soweit eingegrenzt dass ich momentan der Meinung bin dass in Java bei zwei einfachen Zahlen (int) 128 ungleich 128 ist. Sehr, sehr merkwürdig. Vor allem da ints ja einen Zahlenbereich von -2^31 bis 2^31-1 haben.
Also falls jemand irgendwelche Tipps hat: ich bin immer dankbar dafür.
Mal schauen. Das fertige Programm stell ich vielleicht auch als Applet ins Netz. Wir werden sehen. 🙂

Update: Ha, ich sollte öfters solche Beiträge schreiben. Direkt nach dem Schreiben hab ich den Bug natürlich gefunden. Es waren nämlich keine ints, sondern Integers. Und die sollte man dann doch eher mit Integer a […] a.intValue() vergleichen. Ansonsten scheint’s nur (warum auch immer) bis 127 zu gehen.

In den letzten Wochen sehe ich immer wieder mit Schrecken wie unser lieber Staat sich von einem freiheitlich demokratischen Staat in einen diktaturähnlichen Willkürsstaat verwandelt.
Die neuste Meldung dementsprechend betrifft das geplante neue deutsche Telemediengesetz, mit dem seit neusten Vorstellungen nicht nur Vorratsdatenspeicherung für Strafverfolgungszwecke betrieben werden soll, sondern diese Daten auch gleich noch ohne jeglichen Anfangsverdacht zur präventiven Gefahrenabwehr genutzt werden sollen. (Quelle: Nutzerdaten sollen zur Gefahrenabwehr freigeben werden)
Das heißt dass die Polizei beispielsweise ohne den geringsten Verdacht auf eine Straftat gucken kann wann Person X mit Person Y kommuniziert hat. Und wer dann argumentiert dass er ja sowieso nichts zu verbergen hat, der sollte sich mal über das was er da sagt klar werden. Wie soll es denn Demokratie und Opposition geben, wenn das Verhalten der Bürger durch den Staat systematisch überwacht wird? Auf Dauer läuft dass darauf hinaus dass sich niemand mehr regierungskritisch äußern kann ohne als Terrorist abgestempelt zu werden (denn wer nicht mit den gängigen politischen Ansichten übereinstimmt, der muss etwas schlimmes vorhaben). Und dann haben wir eine Diktatur.
Aber zurück zum Thema. Für diesen aktuellen Entwurf wollen CDU, SPD und FDP stimmen, die Grünen und die Linken dagegen. Wie im heise-Forum schon jemand so schön kommentierte:

Die SED-Nachfolgepartei ist inzwischen demokratischer als SPD, CDU und FDP.
Was sagt uns das über unser Land?

Und wenn ich dann noch irgendwo lese dass Politiker genervt sind, wenn sie von ihren Wählern ein bisschen Post bekommen weil diese die geplante Vorratsdatenspeicherung nicht gut finden, dann frag ich mich doch warum wir diese Politiker überhaupt noch wählen. Die scheinen doch sowieso das zu machen was sie wollen.

Deshalb meine Frage: Wo auf der Welt gibt’s bessere Zukunftsaussichten als hier in Deutschland (außer auf Sealand ;-))?
Auch hierzu ein Zitat aus dem heise-Forum:

Wohin? Europa? Schau dir die Bilder aus Dresden an. Staaten? Nicht
wirklich. Australien? Die haben bereits schärfere Gesetze pro Privatwirtschaft als wir. Südostasien? Irgendwo zwischen Dikatur und Demokratie stehengeblieben, die liberalisieren einfach ihre Gesetze gar nicht erst.

Antarktis wär ne gute Idee, wenn der Internetzugang von da unten
nicht so teuer wäre. Oder man beteiligt sich am Fürstentum Sealand ;

Antarktis ist natürlich generell ein bisschen kalt und öde, kommt also nicht so wirklich in Betracht. Was ich noch als Möglichkeiten sehen würde wären Länder in Afrika (dort ist zwar vieles auch nicht toll, aber man kann immerhin helfen etwas aufzubauen) oder in Südamerika (wobei ich nicht weiß wie’s dort politisch aussieht). Neuseeland wäre an sich auch eine Option, aber ich denke diese Idee werden in nächster Zeit recht viele Leute haben.

[Update:] Das Gesetz wurde heute (18.01.07) verabschiedet. Ein schwarzer Tag für Deutschland.

Da ich nächste Woche zusammen mit einem Kommilitonen eine kleine Präsentation an der Uni halten muss kaufte ich mir heute glatt mal einen “mini-DVI auf VGA”-Adapter um mein MacBook an einen Beamer anschließen zu können.
Das Teil kostete zwar unglaubliche 18,99 (“mini-DVI auf DVI” und “mini-DVI auf Video” würde jeweils nochmal genausoviel kosten), aber lustigerweise gehen die Teile für mehrere Euro mehr bei Ebay weg. Da geh ich doch lieber in einen Laden und kauf mir einen neuen, als über Ebay einen gebrauchten zu einem höheren Preis als dem Neupreis zu ersteigern. 😀
Zuhause angekommen machte ich mich auch sogleich daran das Ding zum laufen zu bringen. Mit dem Monitor meines Desktoprechners als Zweitbildschirm. Da der normalerweise digital angesteuert wird konnte ich gleich das VGA-Kabel noch neben das DVI-Kabel stecken und immer bequem zwischen Bildschirm des MacBooks und des Desktoprechners hin und her schalten.
Als erstes testete ich die Funktionstüchtigkeit unter Mac OS. Wie erwartet funktionierte es auch Anhieb perfekt (das ist der große Vorteil an Apple 🙂 ). Da ich aber ja sowieso grundsätzlich mit Linux arbeite stand danach die Konfiguration unter Linux an.
Dabei wollte ich den externen Monitor gerne im sogenannten DualHead-Modus nutzen, bei dem dieser also nicht das Bild des eigentlichen Monitors nochmal darstellt sondern die Arbeitsfläche erweitert.
Dank recht guter Beispielkonfigurationen unter http://wiki.linux.net.nz/i915-xorg.conf hatte ich das Ganze auch innerhalb kürzester Zeit eingerichtet und es funktioniert unter KDE perfekt.
Allerdings habe ich noch ein Problem. Wenn ich mal was mit einer Office-Suite machen muss, dann nutze ich KOffice. OpenOffice.org ist mir einfach viel zu überladen und nicht so schön in mein geliebtes KDE integriert. Nun scheint allerdings KPresenter, das Programm mit dem man Präsentationen erstellen und anzeigen lassen kann, keine Xinerama-Unterstützung zu bieten, ohne die ich die Präsentation nicht auf einem externen Monitor ablaufen lassen kann. Sehr ärgerlich. Na mal sehen ob mir dazu noch irgendwas einfällt.

Erinnert ihr euch noch an den Starhack, der ja auch meinen Server traf?
Ich durfte gerade feststellen dass es eine Liste gibt in der derartige Defacements (denn mehr war’s ja im Endeffekt nicht) gesammelt werden. Und natürlich ist dort auch die Aktion von damals verzeichnet.
Die Kiddies hatten damals ihren Spaß und das Defacement erfüllte seinen Zweck. Denn inzwischen setze ich nicht mehr vhcs ein, weil es mir einfach zu unsicher war.

Nach dem Konsum von Star Wars fiel mir jetzt mal wieder auf wie sich doch die Entwicklungen der Alten Republik in Star Wars und die des deutschen Staates in der heutigen Zeit gleichen.
Während sich in Star Wars ein Kanzler Palpatine unter dem Deckmantel der Sicherheitsverbesserung und bestehendem Krieg immer wieder neue Rechte vom Volk freiwillig einräumen lässt, deren Ursachen er teilweise selbst erzeugt um ebendiese Rechte zu erhalten, so ist das hier in Deutschland zur Zeit nicht anders. Während wir in einem der sichersten Länder der Welt leben, lässt sich ein Teil der Bevölkerung einreden es bestände eine Gefahr durch Terroristen oder schmutzige Bomben (die zumindest laut BfS harmlos sind), wodurch die Politiker natürlich wieder die Legitimation erhalten den Bürgern ihre Freiheitsrechte zu nehmen, nur um selbst an mehr Macht zu kommen. Das Ideal scheint zu sein dass die Bürger das tun was der Staat für richtig hält und nicht der Staat tut was die Bürger wollen.
In Star Wars führte dies im Endeffekt zu einer Diktatur. Hier in Deutschland sind wir glücklicherweise noch nicht ganz so weit, aber ich befürchte es wird in absehbarer Zeit auf eine “Diktatur des Staates” hinauslaufen.
Ein Beispiel für die aktuellen Entwicklungen liefert uns beispielsweise Wolfgang Schäuble, der gerne Passagierflugzeuge abschießen lassen möchte, sollten sie eine Terrorgefahr darstellen. Ganz abgesehen davon wie man zwischen dem erkennen der Gefahr und der Aktion der Terroristen genügend Zeit haben will das Flugzeug abzuschießen, stellt sich doch die Frage ob es in Ordnung ist die Menschen in solch einem Flugzeug zu töten, wenn man damit bedeutend mehr Menschen (beispielsweise ein vollbesetztes Fußballstadion) retten könnte. Ein sehr guter Film der sich ebenfalls mit dieser Frage beschäftigt ist Password Swordfish.
Ich persönlich finde das auch in einem solchen Fall niemand das Recht hat Menschen umzubringen. Und erst gar nicht “staatlich legitimiert”.
Für mich symbolisiert das Einverständnis zu solchen Handlungen, welches ja durchaus in Teilen der Bevölkerung vorhanden ist, die dunkle Seite der Macht, um wieder auf Star Wars zurückzukommen. Kurzsichtig gesehen mag es vielleicht die beste Möglichkeit sein, aber es zerstört die Prinzipien für die unser Staat steht. Und dies sollten wir nicht zulassen.
In diesem Sinne: Zeigt den Politikern dass es so nicht weitergehen kann und öffnet anderen Leuten die Augen was im Staate Deutschland vor sich geht.

Im Großen und Ganzen kann ich ein sehr positives Fazit des 23C3 ziehen. Ich fand die Stimmung klasse, die Vorträge waren toll und die Leute ebenso. Besonders faszinierend fand ich diese lockere Atmosphäre, so dass beispielsweise die meisten wichtigen Sachen durchgehend offen waren (Kasse, Garderobe, Turnhalle, BCC inklusive Hackcenter, …).
Auch war es toll mal von Leuten umgeben zu sein die die gleichen Probleme in Gesellschaft und Technik sehen wie man selbst und die man nicht erst von den eigenen Vorstellungen überzeugen musste, sondern man sich gleich wichtigeren Themen widmen konnte.

Gestört haben mich allerdings auch ein paar Sachen. Zum Beispiel dass ich keins der tollen Kapuzenshirts mehr gekriegt hab und mich mit einem T-Shirt begnügen musste. 🙁 Auch fand ich das Programm arg überfüllt. Meiner Meinung nach hätten immer nur 2-3 Vorträge parallel laufen sollen und die restlichen Räumlichkeiten eher ala Hackcenter hergerichtet sein sollen. Denn dieses war durchgehend überfüllt.

Die Top 3 Vorträge für mich waren im Nachhinein gesehen “Detecting temperature through clock skew“, “Sie haben das Recht zu schweigen” und “Freie Software – Eine Chance für Afrika?“. Wobei viele andere Vorträge ebenfalls sehr, sehr gut waren.

Was mir noch so ein bisschen fehlte war der Austausch mit anderen Leuten. Gut, ich hab zweimal ein bisschen mit Florian Wesch über Infon geredet und ansonsten halt mal ab und zu mit den Leuten die neben mir saßen, aber da hätte noch mehr sein können. Aber ich denk mal wenn man noch ein konkretes Projekt hat dann geht das auch noch besser. Was das Ganze auch noch um einiges besser gemacht hätte wäre mit jemandem Bekannten dortgewesen zu sein. War nicht so, aber das müsste man für’s nächste Mal auch im Auge behalten.
Geschlafen hab ich ja in der Turnhalle. Das war auch angenehmer als erwartet, denn es war sehr schön ruhig. Zumindest ab der zweiten Nacht, ab der ich mich nicht mehr direkt neben die Tür gelegt hatte. 😉

Würde mich jetzt jemand fragen ob ich nächstes Jahr wieder hinfahren werde, so kann ich auf diese Frage nicht antworten. Lieber wäre es mir eigentlich ein paar Tage mit einer mir noch bedeutend wichtigeren Person verbringen zu können. Aber ob das klappt ist natürlich auch wieder eine andere Frage. Also warte ich erstmal ab was das kommende Jahr so bringen wird und schau dann kurz vor nächstem Weihnachten wie’s aussieht.