Auf der deutschen IKEA-Webseite gibt es aktuell eine PAX-“Microsite”. Diese ist echt schick. So bekommt man beispielsweise durch scrollen verschiedene Schrankkombinationen und Befüllungen innerhalb desselben Bildes angezeigt. Auch werden moderne Technologien, wie zum Beispiel jQuery und Modernizr, benutzt.
Was mich dann aber doch etwas staunend zurück ließ ist die Tatsache, dass beim Aufruf der Seite über 1500 HTTP-Requests ausgelöst werden und die damit angeforderten Daten eine Gesamtgröße von über 35MB haben? Srsly? Das geht doch auch besser.
Internet
Spam ohne Opt-Out von 1&1
Wegen altem DSL-Vertrag und neuem DSL-Vertrag hatte ich in letzter Zeit einigen Kontakt mit 1&1. Da waren etliche Sachen dabei, wo man einfach nur den Kopf schütteln kann, aber ich habe nicht die Nerven, das noch mal schriftlich zusammen zu fassen.
Eine Sache möchte ich aber doch erwähnen. So erhielt ich vor kurzem per E-Mail Spam Werbung von 1&1 für “Die Homepage Ihres Lebens“. Ich fragte mich zwar, warum ich überhaupt von 1&1 Werbung bekomme, da ich dem sicher nie zugestimmt habe, aber hielt in der E-Mail brav nach einem Link zum austragen für weitere Werbung Ausschau. Den fand ich dann auch in Form folgenden Abschnittes:
Wenn Sie unsere Kundeninformationen nicht mehr wünschen, können Sie
sich aus dem Verteiler austragen: http://www.1und1.de/rapidunjoin
So weit, so gut. Spannend wird es erst, wenn man sieht, was passiert, wenn man die Seite öffnet (und das kann jeder von euch selbst ausprobieren). Dann kommt nämlich folgende schöne Meldung:
Lieber Kunde,
wie gewünscht haben wir Ihre E-Mail-Adresse aus dem Verteiler herausgenommen.
Da die URL keinerlei Informationen über die eigene E-Mail-Adresse enthält, hätte ich mit einem Formular zum eintragen der E-Mail-Adresse gerechnet, aber nicht mit einer solchen Meldung, bei der offensichtlich ist, dass nichts aus irgendeinem Verteiler heraus genommen wurde. Wie auch? 1&1 weiß ja nicht, welche E-Mail-Adresse entfernt werden soll.
Wie kommt es, dass sich ein so großes Unternehmen wie 1&1 so was leisten kann? Schreien da nicht genügend Kunden auf oder was?
Verfassungswidriger Bundestrojaner analysiert
Am Wochenende sorgte der Chaos Computer Club (CCC) für Aufsehen, indem er eine Analyse einer staatlichen Computerüberwachungssoftware, dem so genannten “Bundestrojaner”, veröffentlichte. Besonders brisant: Die analysierte Software ist aufgrund eines Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts von 2008 verfassungswidrig.
Wer technisch versiert ist, dem empfehle ich ein Lesen der amüsanten Analyse des CCC: http://www.ccc.de/system/uploads/76/original/staatstrojaner-report23.pdf. Allen anderen sei folgendes Video empfohlen, dass die gewonnenen Erkenntnisse kurz und leicht verständlich zusammen fasst:
Firefox + Tor + IPv6 = nix
Nutzt man Firefox mit Tor als Proxy und hat ein System, dass neben IPv4 auch mittels IPv6 an das Internet angebunden ist, macht Firefox standardmäßig beim aufrufen von Webseiten mit AAAA-Records einfach nichts. Prinzipiell auch logisch, da Tor aktuell noch kein IPv6 unterstützt. Irritierend ist das trotzdem, da man keinerlei Rückmeldung erhält warum Firefox nichts macht. Lösen lässt sich diese Problematik, in dem man in Firefox über about:config bei DNS-Anfragen die Abfrage von AAAA-Records deaktiviert:
network.dns.disableIPv6 = true
Dies sollte man allerdings nur tun, wenn man Tor als Proxy nutzt, da Firefox durch diese Konfigurationsänderung IPv6 nicht benutzt.
Edit: Natürlich tritt das Problem auch mit jedem anderen Proxy, der kein IPv6 unterstützt, auf.
Irreführende Werbung von comdirect
Seit einer ganzen Weile wirbt comdirect mit einem Girokonto “mit Zufriedenheitsgarantie”. Die Eigenschaften dieses Kontos lesen sich vielversprechend:
- kostenlose Kontoführung
- zusätzlich ein kostenloses Tagesgeldkonto mit gutem Zinssatz
- eine kostenlose ec-/Maestro-Karte
- eine kostenlose VISA-Karte
Angesprochen von dieser Werbung eröffnete ich vor über einem Jahr ein solches Konto. Allerdings musste ich feststellen, dass es comdirect mit Werbeversprechen nicht so genau nimmt. So weigert sich comdirect bis heute mir eine VISA-Karte auszustellen. Anfragen diesbezüglich werden mit Sätzen wie den Folgenden beantwortet:
Wir haben Ihren Wunsch sorgfältig geprüft und bedauern, diesem nicht entsprechen zu können.
Die Entscheidung liegt in bankinternen Richtlinien begründet und wir bitten um Ihr
Verständnis, dass wir diese nicht offenlegen möchten.
oder:
In Würdigung Ihrer bisherigen Kontoführung, können wir Ihrem Wunsch derzeit nicht entsprechen.
Gern prüfen wir Ihren Antrag zu gegebener Zeit erneut.
Weder in der Produktbeschreibung, noch in den AGB ist von Bedingungen für den Erhalt einer VISA-Karte die Rede. Eine Reaktion wie die Obige würde ich noch verstehen, wenn meine Bonität schlecht wäre oder ich das Konto nicht ernsthaft nutzen würde. Die Schufa ist allerdings der Meinung, dass meine Bonität ausgezeichnet sei und bei einem Kontostand von dem sich ein kompletter Urlaub finanzieren ließe, kann meiner Meinung nach von nicht-ernsthafter Nutzung keine Rede sein.
Ich sehe kein Argument weshalb ich die beworbene VISA-Karte nicht bekommen sollte und finde die Werbung dementsprechend irreführend und ärgerlich für Kunden wie mich. Und von “Zufriedenheitsgarantie” kann dabei auch keine Rede sein.
Verknappung von IPv4-Adressen
Heute erlebte ich die ersten praktischen Auswirkungen der voranschreitenden Verknappung von IPv4-Adressen. Ich wollte einem EQ-Server von Hetzner, welcher bereits letztes Jahr bestellt wurde, weitere IPv4-Adressen hinzufügen. Zum Bestellzeitpunkt war in der Leistungsbeschreibung von vier enthaltenen IPv4-Adressen die Rede. Im Robot fand ich allerdings nur Möglichkeiten kostenpflichtige IPs zu konfigurieren (von einem /64-Subnetz für IPv6 mal abgesehen). Ich wunderte mich und entdeckte kurz darauf, dass die Leistungsbeschreibung der EQ-Server inzwischen nur noch eine IPv4-Adresse enthält. Bis zu vier weitere Adressen lassen sich für je einen Euro pro Monat hinzu bestellen. Wer noch mehr Adressen braucht zahlt mindestens 30 Euro pro Monat extra.
Diese Änderung scheint Hetzner allerdings erst vor kurzem durchgeführt zu haben. So fand eine Anpassung im Hetzner-Wiki erst auf meine Anfrage hin statt (diff) und der Hinweis auf vier kostenlose IPv4-Adressen findet sich immer noch im meta-description-Tag der EQ-Server-Produktseiten, den beispielsweise Google auf seinen Ergebnisseiten anzeigt.
Die Geschichte hatte dann glücklicherweise noch ein Happy-End und ließ sich über eine Support-Anfrage klären. Trotzdem ein unschöner Vorbote der Verknappung von IPv4-Adressen, was sich in den kommenden Monaten nur weiter verstärken wird.
Unfähigkeit der Deutschen Telekom
Am Abend des 21.03.2010 fiel mein Internetzugang aus. Im Folgenden findet sich der Ablauf der gesamten Störung.
21.03.2010
- Den gesamten Abend über mehrfach Verbindungsabbrüche des VDSL-Zuganges.
21.03.2010 22:26 Uhr
- VDSL komplett tot.
21.03.2010 23 Uhr
- Anruf beim Support von 1&1. Nach längerem warten eine Frau R. am Hörer, die meine Störung entgegen nimmt und mich verschiedene Sachen ausprobieren lässt (Modem aus und wieder an), die ich natürlich vorher selbst schon ausprobiert habe. Nachdem das nichts bringt, Weiterleitung der Störung ihrerseits an die entsprechende Fachabteilung. Sie verspricht mir einen Rückruf von 1&1 falls weitere Fragen auftreten oder das Problem behoben wird.
22.03.2010
- VDSL immer noch tot und bislang kein Anruf von 1&1.
22.03.2010 18:30 Uhr
- Anruf beim Support von 1&1. Nach moderater Wartezeit einen Herrn K. am Hörer. Ich frage ihn nach dem aktuellen Status und ob ich etwas zur Lösung des Problems beitragen kann. Nach mehrminütiger Wartezeit in denen der 1&1-Mitarbeiter Rücksprache mit der Fachabteilung hielt, versichert er mir, dass die Störung am kommenden Tag behoben wird. Auf meine Frage hin, ob denn 1&1 schon die genaue Fehlerursache wisse, wenn er so konkrete Angaben zum Zeitfenster der Lösung des Problems machen könne, kann er mir nur mit “Leitungsstörung” antworten.
23.03.2010 19 Uhr
- In weiser Voraussicht statte ich mich mit einer UMTS-Flatrate aus.
24.03.2010
- Den gesamten Tag über versucht mich jemand mit unterdrückter Rufnummer zu erreichen, ohne mir etwas auf die Mailbox zu sprechen.
24.03.2010 16:20 Uhr
- Der Anrufer bequemt sich doch mal dazu mir auf die Mailbox zu sprechen. Es ist ein Techniker der Deutschen Telekom der seinen Namen nicht nennt, vor meiner Haustür steht und festgestellt hat, dass ich nicht zu Hause bin. Er bittet mich darum einen neuen Termin (wobei ich nicht mal weiß, dass ich einen Termin hatte) mit der Telekom auszumachen, hinterlässt allerdings keine Kontaktrufnummer.
24.03.2010 18 Uhr
- Anruf beim Support von 1&1. Nach kurzer Wartezeit einen Mitarbeiter am Hörer, der sich meine Schilderung der Ereignisse anhört, sich über die Zusagen seines Kollegen und den Techniker der Telekom wundert und mich mit der Abteilung verbindet, die für Termine mit der Telekom zuständig ist, um einen richtigen Termin mit der Telekom zu machen. Dort Gespräch mit einem Herrn P., welcher mir einen Termin für Samstag, den 27.03.2010 besorgt. Termin heißt in diesem Fall Erreichbarkeit von 8 bis 16 Uhr.
ebenfalls am 24.03.2010
- Ich habe mal wieder ein Werbeprospekt für T-Home im Briefkasten. Die kommen gefühlt alle zwei Wochen. Allerdings kann ich die Werbung aufgrund der aktuellen Probleme nicht ernst nehmen.
27.03.2010
- Den gesamten Tag zu Hause ausgeharrt, aber kein Telekomtechniker taucht auf.
27.03.2010 18:00 Uhr
- Anruf beim Support von 1&1. Nach moderater Wartezeit einen Herrn A. am Hörer, dem ich mitteile, dass im Verlauf des Tages kein Telekom-Techniker aufgetaucht ist. Auch bei 1&1 liegt bislang keinerlei Rückmeldung der Telekom vor. Er verbindet mich daraufhin mit der Abteilung die mit der Vergabe der Technikertermine verantwortlich ist in der Hoffnung, dass diese Abteilung noch bei der Telekom nach haken kann. Dort habe ich einen Mitarbeiter am Hörer der dies allerdings verneint und mir mitteilt, dass ich mich am Montag noch mal melden solle.
27.03.2010 18:30 Uhr
- Kleiner Ausflug zur für mich zuständigen Vermittlungsstelle der Telekom in der Hoffnung dort einen Techniker anzutreffen. Negativ.
29.03.2010 17:45 Uhr
- Anruf beim Support von 1&1. Prompte Reaktion ohne warten in der Warteschleife. Habe einen Herrn L. am Hörer. Nachdem ich ihm den Sachverhalt erklärt habe und der Mitarbeiter festgestellt hat, dass es zu meiner Störung bislang keine weiteren Neuigkeiten gibt, verbindet er mich wieder direkt zur Abteilung die für die Termine mit der Telekom zuständig ist. Dort spreche ich mit einer freundlichen Mitarbeiterin, die verspricht sich mit der Telekom kurz zu schließen und mich danach zurück zu rufen.
29.03.2010 18 Uhr
- Rückruf der Mitarbeiterin von 1&1, die parallel noch einen Mitarbeiter der Telekom auf der anderen Leitung hat. Der Techniker habe den Termin vermutlich nicht geschafft, ein neuer Termin ist notwendig. Mein Terminvorschlag für Samstag, den 03.04.2010 erweist sich als frei, so dass ich mich am 03.04.2010 wieder von 8 bis 16 Uhr bereit halten darf.
03.04.2010 12:22 Uhr
- Anruf eines Technikers der Telekom, dass mein VDSL nun wieder funktioniere.
03.04.2010 13:15 Uhr
- Anruf beim Support von 1&1, um die Gutschrift der monatlichen Grundgebühr aufgrund der Entstörgarantie von 1&1 geltend zu machen. Fälschlicherweise bei der Terminabteilung gelandet. Von dort Weiterverbindung zur Rechnungsabteilung. Dort eine Frau N. am Hörer, die mir die Gutschrift einer Monatsgrundgebühr zusichert.
Soviel zum Ablauf. Festhalten lässt sich, dass 1&1 größtenteils vorbildlich reagiert hat. Das Problem lag im Verantwortungsbereich der Deutschen Telekom und diese hat es erst nach mehreren Anläufen geschafft das Problem zu beheben. Da kein Techniker bei mir vor Ort vorbei kommen musste, hätte der Techniker vom 24.03.2010 das Problem eigentlich bereits beheben können. Sehr sauer stößt mir auf, dass sich die Termine der Telekom auf einen Zeitraum von vier bis acht Stunden beziehen. Das empfinde ich als Frechheit.
Aber nun funktioniert ja wieder alles. Schauen wir mal wie lange.
Interessante Strategie
Vor Kurzem habe ich meinen DSL-Vertrag bei einem großen, deutschen ISP gekündigt. Bei 1&1 um genau zu sein. Ein Grund, den ich 1&1 auch mehrfach mitgeteilt habe, war, dass mehr als maximal 16Mbit/s als Downstream technisch via ADSL nicht möglich sind, es aber andere Anbieter gibt, die mir zu günstigeren Preisen einen schnelleren Anschluß bieten. Heute kam nun ein Brief von 1&1 in dem mir ein “exklusives Treue-Paket” mit 6Mbit/s Downstream angeboten wurde. Irgendwie leicht verfehlt die Strategie.
Langweilig, einfallslos und billige PR
So langsam wird das mit den ARGs ja ein bisschen langweilig. Da einfach eine Hand voll der bekanntesten deutschen Blogs zu involvieren ist schon arg einfallslos. Es ist doch vollkommen witzlos, wenn sofort halb Deutschland Bescheid weiß. Es sei denn es geht einfach nur um billige PR. Wobei man sich dann auch den ARG-Krams sparen könnte.
Ich warte ja immer noch auf neue Ideen bei ARGs. Es muss ja nicht immer so einfallslos sein, wie einfach allen Leuten ein Päckchen zuzustellen.
Hochzeit und Kind
Amazon weiß mal wieder mehr als ich. Eben kam ich auf http://www.amazon.de/ und wurde dort groß und breit darauf hingewiesen, dass ich doch eine Hochzeitsliste für meine Hochzeit anlegen könne. Und gleich noch subtil auf der rechten Seite der Hinweis, dass gerade Kinderzimmereinrichtung im Angebot sei.
Also ich weiß ja nicht was Amazon für Quellen hat, aber offensichtlich Bessere als ich. Denn ich weiß nichts von einer baldigen Hochzeit oder dem Vater werden. Das wird wohl beides noch eine unbestimmte Zeit auf sich warten lassen, allein schon aufgrund einer fehlenden Partnerin. Oder vielleicht weiß Amazon auch da wieder mehr als ich. Wer weiß, wer weiß. Wahrscheinlich werde ich es nie erfahren.