In letzter Zeit ist im deutschsprachigen Raum ein Dienst für Studenten immer populärer geworden. Er nennt sich Studiverzeichnis und soll eine “soziale” Plattform für Studenten bilden mit der man sich austauschen und Kontakt halten kann.
Mir erschließt sich der Sinn eines solchen Dienstes nicht richtig. Ich habe ihn selbst noch nie in Aktion gesehen, aber soweit ich weiß sind die verfügbaren Funktionen eher dürftig. Man kann ein Profil anlegen, sich Gruppen anschließen, andere Studenten in seine “Friendslist” eintragen und sich mit ihnen austauschen.
Ich selbst sehe da außer einer großen Datensammelmaschine keinen großen Sinn dahinter. Die Standardantwort von Leuten die einen zu studivz “bekehren” wollen auf die Frage nach dem Sinn lautet meiste, dass man damit den Kontakt zu Kommilitonen halten kann die man sonst aus den Augen verlieren würde und die Möglichkeit hat Studenten mit ähnlichen Interessen kennenzulernen.
Ich bin der Meinung: bullshit. Natürlich versucht man damit den Kontakt zu anderen Leuten zu halten, aber es ist meiner Meinung nach nur ein Vorwand anstatt die Leute direkt zu kontaktieren, weil man sich dabei peinlich vorkommen würde. Und bei einer Sache wie studivz gehört dies ja schließlich zum “Geschäftsmodell”.
Und was bringt es einem jemanden auf die Art und Weise kennenzulernen, denn mal ehrlich: Wenn man gleiche Interessen hat dann lernt man Leute mit ähnlichen Interessen so und so kennen. Und wenn nicht dann hat man es im Normalfall auch nicht nötig weil der eigene Freundeskreis groß genug ist.
Also: Hebt euern Arsch hoch und kontaktiert die Leute von denen ihr glaubt dass der Kontakt am abbrechen ist via Post, Telefon, E-Mail, ICQ, …, wenn sie euch wirklich wichtig sind. Ansonsten wird’s hier auf absehbare Zeit wohl auch noch so werden wie in den USA wo jeder mit jedem total oberflächlich gut-Freund ist und aber kaum tiefgreifende Beziehungen zustande kommen.
4 Comments
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also wenn du so argumentierst musst du aber email und icq ebenfalls streichen!das ist genau so feige,faul,was auch immer.
man sollte dann wohl generell aufs internet für zwecke wie kontakt halten zu freunden aus aller welt, freunde von nebenan, ja sogar geschäftliche zwecke verzichten. jaja,die guten alten zeiten…
und, glaubst du nicht dass du mit deinem blog viel wichtigere informationen von dir preis gibst?
und, wo ist der unterschied zwischen freunden im icq und studivz?warum ist das eine nur gut um oberflächlich freundschaften zu schaffen,das andere für tiefere?
mal überlegen…
ich habe im icq meine kontaktliste.da stehen leute drauf,von denen allerhöchstens 10wahre freunde sind.der rest steht drauf weil…ja…zufall,mal irgendwo kennengelernt…hmmm…-.wie sich das eben so ergibt.nichts anderes als im studivz, wo ich genausoviele echte freunde habe und der rest ist eben als freund aufgezählt. vielleicht eine blöde bezeichnung, wobei ich nicht glaube, dass diese mit absicht so blöde gewählt wurde.ein passender begriff hat wohl gefehlt.
und auch sonst hat doch das studivz eifnach irgendwas von einer community wo du dir profile anschauen kannst (siehe icq), leuten schreiben kannst wenn du möchtest, bilder reinstellen kannst (kommt deinem blog nahe)……undundund
naja….ich werde jetzt mal meinen BRIEF weiterschreiben..=)
tschöö mit ö
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Nein, ich behaupte jemandem, zu dem man nur noch wenig bis keinen Kontakt mehr hat, eine E-Mail zu schreiben kostet mehr Überwindung als im studivz zu sagen: Och guck mal, ich hab dich hier grade “zufällig” entdeckt.
Auf Leute mit denen man sowieso noch Kontakt hat trifft das natürlich nicht zu, aber mit denen kann man sich genausogut über ICQ unterhalten wie über das studivz.
Das habe ich nie behauptet. Das Internet an sich ist eine gute Sache, auch und vor allem zur Kommunikation von Menschen untereinander. Aber ich finde dieses Konzept der Communities, ganz besonders von studivz, nicht sehr sinnvoll.
Darum was für Informationen bei so einem Dienst preisgegeben werden ging es mir eben ja gar nicht. Und meine Meinung und Gedanken dazu darzulegen würde den Rahmen eines Kommentars bei weitem sprengen.
Ich habe weder das eine noch das andere behauptet. Ich bin lediglich der Meinung dass solche Communities tendenziell oberflächliche Bekanntschaften fördern. Es ist viel einfacher in einer solchen Community einfach mal irgendwen zu seinen Freunden hinzuzufügen, als dies bei ICQ oder gar E-Mails der Fall ist. Denn wen sollte man denn bei ICQ hinzufügen? Bei E-Mails ist das ja an sich schon mal gar nicht möglich. Bei studivz hingegen sucht man sich einfach Leute mit ähnlichen Interessen usw. raus …
Und kann man das nicht alles auch vorzüglich ohne studivz? Genau deswegen finde ich es ja so sinnlos.
Ja, das werde ich auch gleich mal noch tun.
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Ich bin erst seit kurzem im Studivz und finde es garnicht schlecht!
Ich habe mich gefreut, dort wieder einige Leute “getroffen” zu haben, z.B. aus der Grundschule, von denen ich schon ewig nichts mehr gehört hatte und folglich auch weder Adresse, Telefonnummer noch ICQ hatte, also auch nicht auf diesem Weg hätte Kontakt mit ihnen aufnehmen können. Natürlich blieb es blos bei ein paar (oberflächlichen?) Nachrichten und vielleicht hätte ich die meisten nicht kontaktiert wenn ich sie nicht im Studivz gefunden hätte, aber was spricht dann dagegen genau das trotzdem zu tun?
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wer versichert denn, dass die betreiber von studivz die daten nicht weitergeben? geld regiert die welt… und irgendwann wird der fleißige studivz’ler genau auf ihn zugeschnittene, seinen interessen angepasste werbung ins haus geflattert bekommen…
studivz mag eine tolle sache sein, aber ich sehe es genauso, dass der betrachtungswinkel von “bekannten” einfach als freunde bezeichnet werden und wahre freundschaften untergehen
dann doch lieber fleißig seine poesie-alben und adressbücher pflegen, als diesem trend noch zuzubuttern. das ist zumindest meine meinung