Wie ich kürzlich erfahren habe, hat Blanvalet “Das Lied von Eis und Feuer” in einer Neuübersetzung veröffentlicht. Grundsätzlich keine schlechte Idee, auch da neben der Übersetzung die Einbände der neuen Bücher edler wirken als die der Alten. Ein Ziel der Übersetzung war es, das Buch für deutschsprachige Leser besser lesbar zu machen, weshalb nun auch Eigennamen mit übersetzt wurden. Soweit erst mal nicht schlimm. Allerdings sind manche Übersetzungen einfach nur Schwachsinn (so wurde zum Beispiel aus “Hunter” “Hanter”), das Eindeutschen nicht konsequent durchgeführt (die Namen der einzelnen Häuser sind bunt gemischt original und eingedeutscht) und einige Namen nicht durchgängig eingedeutscht oder durch Buchstabendreher unnötigerweise gegenüber der englischen Fassung verfremdet.
Die gröbsten Schnitzer werden ab dem dritten Buch vermutlich beseitigt sein, da Blanvalet inzwischen auch Korrekturen eines aktiven Nutzers des Forums der Fanseite http://www.eis-und-feuer.de/ entgegen nimmt. In besagtem Forum findet sich auch ein langer Thread in dem unzählige merkwürdige Übersetzungen, Fehler und andere Probleme mit der neuen Übersetzung aufgeführt sind.
Eigentlich müsste ich an dieser Stelle dazu raten Bücher mit der alten Übersetzung zu kaufen, aber genau das ist das Problem. Die bisher erschienenen Bücher gibt es zwar noch zu kaufen, aber George R. R. Martin arbeitet an weiteren Büchern, die dann im Deutschen nur in der neuen Übersetzung, also mit eingedeutschten Eigennamen, veröffentlicht werden. Da die Bücher auch nicht für sich alleine stehen, sondern eine zusammenhängende Serie bilden ist das ein Problem.
Teilweise kann ich Blanvalet verstehen. Es ist gut nachvollziehbar eine andere Übersetzung heraus zu bringen, die für deutsche Nutzer ansprechender ist. Aber dies dann mit einer so gefühllosen Übersetzung zu tun und noch dazu die Käufer der ursprünglichen Übersetzung zu vergraulen, indem diese in den kommenden Büchern mit komplett anderen Eigennamen klar kommen müssen, ist für mich unverständlich.
Mein Vorschlag wäre gewesen die kommenden Bücher zwar in einer Übersetzung heraus zu bringen, aber davon zwei Versionen zu veröffentlichen: eine mit originalen Eigennamen und eine mit Eingedeutschen. Der Aufwand dafür dürfte sich in Grenzen halten. Doch dies plant Blanvalet momentan nicht. Bleibt zu hoffen, dass sie es sich vielleicht noch anders überlegen.