Dunedan

Wegen altem DSL-Vertrag und neuem DSL-Vertrag hatte ich in letzter Zeit einigen Kontakt mit 1&1. Da waren etliche Sachen dabei, wo man einfach nur den Kopf schütteln kann, aber ich habe nicht die Nerven, das noch mal schriftlich zusammen zu fassen.

Eine Sache möchte ich aber doch erwähnen. So erhielt ich vor kurzem per E-Mail Spam Werbung von 1&1 für “Die Homepage Ihres Lebens“. Ich fragte mich zwar, warum ich überhaupt von 1&1 Werbung bekomme, da ich dem sicher nie zugestimmt habe, aber hielt in der E-Mail brav nach einem Link zum austragen für weitere Werbung Ausschau. Den fand ich dann auch in Form folgenden Abschnittes:

Wenn Sie unsere Kundeninformationen nicht mehr wünschen, können Sie
sich aus dem Verteiler austragen: http://www.1und1.de/rapidunjoin

So weit, so gut. Spannend wird es erst, wenn man sieht, was passiert, wenn man die Seite öffnet (und das kann jeder von euch selbst ausprobieren). Dann kommt nämlich folgende schöne Meldung:

Lieber Kunde,

wie gewünscht haben wir Ihre E-Mail-Adresse aus dem Verteiler herausgenommen.

Da die URL keinerlei Informationen über die eigene E-Mail-Adresse enthält, hätte ich mit einem Formular zum eintragen der E-Mail-Adresse gerechnet, aber nicht mit einer solchen Meldung, bei der offensichtlich ist, dass nichts aus irgendeinem Verteiler heraus genommen wurde. Wie auch? 1&1 weiß ja nicht, welche E-Mail-Adresse entfernt werden soll.

Wie kommt es, dass sich ein so großes Unternehmen wie 1&1 so was leisten kann? Schreien da nicht genügend Kunden auf oder was?

Am Wochenende sorgte der Chaos Computer Club (CCC) für Aufsehen, indem er eine Analyse einer staatlichen Computerüberwachungssoftware, dem so genannten “Bundestrojaner”, veröffentlichte. Besonders brisant: Die analysierte Software ist aufgrund eines Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts von 2008 verfassungswidrig.
Wer technisch versiert ist, dem empfehle ich ein Lesen der amüsanten Analyse des CCC: http://www.ccc.de/system/uploads/76/original/staatstrojaner-report23.pdf. Allen anderen sei folgendes Video empfohlen, dass die gewonnenen Erkenntnisse kurz und leicht verständlich zusammen fasst:

Nutzt man Firefox mit Tor als Proxy und hat ein System, dass neben IPv4 auch mittels IPv6 an das Internet angebunden ist, macht Firefox standardmäßig beim aufrufen von Webseiten mit AAAA-Records einfach nichts. Prinzipiell auch logisch, da Tor aktuell noch kein IPv6 unterstützt. Irritierend ist das trotzdem, da man keinerlei Rückmeldung erhält warum Firefox nichts macht. Lösen lässt sich diese Problematik, in dem man in Firefox über about:config bei DNS-Anfragen die Abfrage von AAAA-Records deaktiviert:

network.dns.disableIPv6 = true

Dies sollte man allerdings nur tun, wenn man Tor als Proxy nutzt, da Firefox durch diese Konfigurationsänderung IPv6 nicht benutzt.

Edit: Natürlich tritt das Problem auch mit jedem anderen Proxy, der kein IPv6 unterstützt, auf.

Heute muss ich mal ein großes Lob los werden. Und zwar an die Gemeinde Weingarten, in deren “Hoheitsgebiet” der Weingartener See fällt.
Der Weingartener See ist ein Baggersee am Ortsrand von Weingarten und meiner Meinung nach der schönste Baggersee in der Umgebung Karlsruhes. Dazu trägt nicht nur sein klares Wasser, sondern auch die besagte Gemeinde Weingarten, bei, die sich um die Gestaltung und Instandhaltung der Bademöglichkeiten am See kümmert.
Die großzügigen Liegeflächen sind mit vereinzelten Nadelbäumen bewachsen, wie man es eher von den sandhaltigen Böden der Küstenregionen her kennt. Sand wurde direkt am Ufer in größeren Mengen aufgeschüttet um ein angenehmes Stranderlebnis zu ermöglichen. Daneben gibt es wie selbstverständlich Spielgeräte für Kinder und diverse fest aufgebaute Grillstellen. Dazu kommt die DLRG, die an Wochenenden über das Wohl der Badegäste wacht.
Man sollte bei all dem bedenken, dass es sich dabei um einen öffentlich und kostenlos zugänglichen See handelt. Insofern finde ich diese Maßnahmen alles andere als selbstverständlich. Geld nimmt die Gemeinde übrigens trotzdem über den See ein, da die Parkplätze für Autos kostenpflichtig sind. Die Lösung dafür: Einfach mit dem Fahrrad hinfahren. 😉

Seitdem ich Dokumentationen wie “Frisch auf den Müll” und “We feed the world” gesehen habe, bin ich etwas sensibilisiert, was den Kauf von Lebensmitteln angeht. Ein Ergebnis dessen ist, dass ich bei Konserven gerne auch eingedellte Dosen nehme. Tut mir nicht weh und ist etwas, dass im Zweifelsfall nicht auf den Müll wandert.
Vorhin war ich bei ALDI und hatte zwei wunderschön eingedellte Dosen Mais in meinem Wagen. Doch zu früh gefreut. Die Verkäuferin meinte nur “Die kann ich Ihnen nicht verkaufen”. Auch der Hinweis, dass ich mir der Dellen bewusst sei und die Dosen trotzdem gerne kaufen würde bewirkte nichts. Wegen der etwaigen Splitter (kann Weißblech überhaupt splittern?) könne Sie mir die Dosen nicht verkaufen und “die gehen höchstens noch an die Tafel” (ach da machen Splitter auf einmal nichts mehr?).
Letztendlich bin ich ohne Mais und etwas desillusioniert gegangen.

Ich war heute mal wieder Blutspenden. Das allein ist natürlich keinen Blog-Eintrag wert. Allerdings stellte ich beim ausfüllen des Spenderfragebogens fest, dass auf diesem seit meiner letzten Spende eine neue Frage hinzugekommen ist: “Waren Sie jemals schwanger?
An sich betrifft mich das jetzt nicht direkt (auch wenn ich überlegt habe, ob ich ja ankreuzen soll ;-)), aber ich frage mich, wieso das abgefragt wird (ist in anderen Städten offensichtlich auch der Fall). Die Frage, ob man gerade schwanger ist, gibt es unabhängig davon schon länger und diese Frage kann ich auch verstehen. Aber kann mir einer meiner Leser beantworten, was der medizinische Hintergrund ist, zu fragen, ob jemand schon mal schwanger war? Klingt für mich als Außenstehenden nach unnötiger Datensammelei.

Wie ich kürzlich erfahren habe, hat BlanvaletDas Lied von Eis und Feuer” in einer Neuübersetzung veröffentlicht. Grundsätzlich keine schlechte Idee, auch da neben der Übersetzung die Einbände der neuen Bücher edler wirken als die der Alten. Ein Ziel der Übersetzung war es, das Buch für deutschsprachige Leser besser lesbar zu machen, weshalb nun auch Eigennamen mit übersetzt wurden. Soweit erst mal nicht schlimm. Allerdings sind manche Übersetzungen einfach nur Schwachsinn (so wurde zum Beispiel aus “Hunter” “Hanter”), das Eindeutschen nicht konsequent durchgeführt (die Namen der einzelnen Häuser sind bunt gemischt original und eingedeutscht) und einige Namen nicht durchgängig eingedeutscht oder durch Buchstabendreher unnötigerweise gegenüber der englischen Fassung verfremdet.

Die gröbsten Schnitzer werden ab dem dritten Buch vermutlich beseitigt sein, da Blanvalet inzwischen auch Korrekturen eines aktiven Nutzers des Forums der Fanseite http://www.eis-und-feuer.de/ entgegen nimmt. In besagtem Forum findet sich auch ein langer Thread in dem unzählige merkwürdige Übersetzungen, Fehler und andere Probleme mit der neuen Übersetzung aufgeführt sind.

Eigentlich müsste ich an dieser Stelle dazu raten Bücher mit der alten Übersetzung zu kaufen, aber genau das ist das Problem. Die bisher erschienenen Bücher gibt es zwar noch zu kaufen, aber George R. R. Martin arbeitet an weiteren Büchern, die dann im Deutschen nur in der neuen Übersetzung, also mit eingedeutschten Eigennamen, veröffentlicht werden. Da die Bücher auch nicht für sich alleine stehen, sondern eine zusammenhängende Serie bilden ist das ein Problem.

Teilweise kann ich Blanvalet verstehen. Es ist gut nachvollziehbar eine andere Übersetzung heraus zu bringen, die für deutsche Nutzer ansprechender ist. Aber dies dann mit einer so gefühllosen Übersetzung zu tun und noch dazu die Käufer der ursprünglichen Übersetzung zu vergraulen, indem diese in den kommenden Büchern mit komplett anderen Eigennamen klar kommen müssen, ist für mich unverständlich.
Mein Vorschlag wäre gewesen die kommenden Bücher zwar in einer Übersetzung heraus zu bringen, aber davon zwei Versionen zu veröffentlichen: eine mit originalen Eigennamen und eine mit Eingedeutschen. Der Aufwand dafür dürfte sich in Grenzen halten. Doch dies plant Blanvalet momentan nicht. Bleibt zu hoffen, dass sie es sich vielleicht noch anders überlegen.

Gestern wollte ich mit dem ICE504 von Karlsruhe Richtung Frankfurt fahren. Dieser fuhr auch nahezu pünktlich in Karlsruhe ab, blieb allerdings keine zehn Minuten später an einem von Lärmschutzwänden umstellten Stück Strecke wieder stehen (wie sich später herausstellte bei Stutensee). Nach ein paar Minuten kam die Durchsage, dass am Stromabnehmer des vorderen Zugteils (= ICE504, hinterer Zugteil = ICE104) etwas abgebrochen wäre und der Zugführer nun versuchen werde den defekten Stromabnehmer zu sichern und einen anderen auszufahren. Ein paar Minuten später schaltete der Zug auf Notstrom. Eine Weile später kam eine erneute Durchsage, dass nun ein “Batteriereset” durchgeführt werden müsse und in Folge dessen für 15 bis 20 Minuten gar kein Strom an Bord verfügbar sei und sich die Fahrgäste von Toiletten und Türen fernhalten sollten. Der Batteriereset verlief dann auch wie angekündigt und nach besagtem Zeitraum war zumindest wieder die Notbeleuchtung verfügbar. Offensichtlich brachte dieser Batteriereset allerdings nicht viel, denn irgendwann kam die Ankündigung, dass der Zug in wenigen Minuten von einem anderen ICE evakuiert werden würde. Da dieser allerdings eine andere Bauart als unserer hätte, wäre dies nur über einen Teil der Türen möglich. Bis dato waren alle Reisenden ruhig und entspannt gelieben, selbst die Zeit komplett ohne Licht und Strom hatte daran nichts geändert, doch nach dieser Ansage fingen viele der Reisenden an ihre Sachen zusammen zu packen und sich zu den Türen zu begeben. Nach einer Weile kam eine erneute Durchsage, dass nun doch keine Evakuierung stattfinden würde und uns stattdessen eine herbeigeschaffte E-Lok Starthilfe geben würde. Was natürlich (wie man sich bereits denken kann) auch nicht von Erfolg gekrönt war. Währenddessen wurde es im Zug immer wärmer und stickiger. Nach einer Weile rollte auf dem Nachbargleis ein leerer IC entlang und hielt auf unserer Höhe. Kurz darauf kam die erneute Durchsage, dass nun doch eine Evakuierung durchgeführt werde und dabei zuerst der vordere und anschließend der hintere Zugteil evakuiert werden würde.
Die Evakuierung fand dann auch statt, interessanterweise aber nur über eine Tür. Entsprechend lange dauerte sie dann auch, zumal das Ganze dank zwei Zugteilen zweimal nacheinander durchgeführt werden musste. Aber letztendlich war der komplette ICE evakuiert und der IC setze sich in Richtung Mannheim in Verbindung, wo er gegen 20:20 Uhr an kam, statt wie laut Fahrplan um 17:23 Uhr. Er fuhr dann noch bis Frankfurt (Main) Flughafen Fernbahnhof weiter und endete dort und Reisende Richtung Köln konnten in einen regulär fahrenden Zug auf der gleichen Strecke, der drei Stunden später gestartet war, umsteigen. Auch ich bekam einen Anschluß und erreichte mein Ziel dann mit einer Verspätung von drei Stunden.

Als Fazit kann ich sagen, dass das Ganze zwar nervig war, aber von der Bahn recht professionell gehandhabt wurde. Auch meine Mitreisenden nahmen es größtenteils gelassen, auch wenn es beispielsweise für ein Ehepaar, was ab Frankfurt fliegen wollte sehr ärgerlich war, den Flug trotz einem Zeitpuffer von über zwei Stunden zu verpassen. Gegenüber einem dreistündigen Stau, habe ich nun noch den Vorteil, von der Bahn die Hälfte meines Fahrpreises erstattet zu bekommen.
Bezüglich der Probleme den Zug wieder flott zu kriegen, vermute ich aufgrund der den Fahrgästen mitgeteilten Maßnahmen (Batteriereset und E-Lok-Starthilfe), dass es Probleme mit der Stromversorgung zum ein- und ausklappen der Stromabnehmer gab. Also an sich ein kleines Problem mit einer großen Wirkung.

Erkenntnis des Tages: Es ist vollkommen egal, ob man ein Hausgerät von Bosch oder von Siemens kauft. Es sind die gleichen Geräte und sie werden von der BSH Bosch Siemens Hausgeräte GmbH gefertigt.
Im Zweifelsfall sollte man sich also einfach am Preis orientieren. Einfach macht das auch die Benennung der Geräte. Die ist nämlich bis auf einen Zeichendreher identisch. 😉

Bei vielen Filmen rückt heutzutage die Leistung von Filmcrew und Schauspielern aufgrund von Special-Effects in den Hintergrund. Schön zu sehen, dass es auch exzellente Gegenbeispiele gibt. So zum Beispiel “Russian Ark – Eine einzigartige Zeitreise durch die Eremitage“, ein Film der in einer einzigen Einstellung gedreht wurde. 96 Minuten lang, kein einziger Schnitt. Allein das ist schon eine Leistung. Wenn man dabei allerdings noch sieht, wie gut das Ganze von Kameramann und Schauspielern umgesetzt wurde, fragt man sich unweigerlich, wieviele hundert Versuche dafür wohl benötigt wurden. Doch weit gefehlt. Wie bei Wikipedia sehr eindrucksvoll zu lesen, wurde das Ganze mit nur einem einzigen Versuch gedreht!
Eine grandiose technische Meisterleistung, die allerdings nicht viel Handlung enthält. Aber definitiv ein Filmkunstwerk, dass man gesehen haben sollte.