Dunedan

Die letzten Tage habe ich mir ein paar Mal Gottschalk Live angeschaut, da ich Thomas Gottschalks Art mag und ein bisschen seichte Unterhaltung am frühen Abend ja auch nicht schaden kann. Trotzdem ließen mich die Sendungen immer etwas unbefriedigt zurück.
Aber bevor ich mit Kritik anfange, erst mal die Sachen, die mir an der Sendung gefallen: Mir gefällt, dass die Sendung eine angenehme Wohnzimmeratmosphäre ausstrahlt. Das liegt einerseits daran, dass kein Publikum anwesend ist und dadurch die Räumlichkeiten eine gemütliche Größe haben können. Andererseits finde ich die Einrichtung sehr gelungen (vom Schreibtisch mal abgesehen).
Auch gefällt mir die immer halb präsente Redaktion im Nebenzimmer und deren Einbeziehung in die Sendung. Auch die Präsenz in sozialen Netzwerken (Twitter, Facebook) finde ich gut. Dort ist einerseits die Redaktion aktiv und andererseits steht Thomas Gottschalk selbst nach den Sendungen für Fragen zur Verfügung. Diese Verzahnung mit dem Internet ist noch ausbaufähig, insbesondere was den Kanal vom Internet in die Sendung zurück anbelangt, aber schon mal ein guter Ansatz.
Doch nun zu meiner Kritik, zu der ich hoffentlich vernünftige Verbesserungsvorschläge liefern kann:

Werbung

Warum Werbung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen in Deutschland überhaupt sein muss, ist mir schleierhaft, aber darüber zu philosophieren würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen. Bleiben wir also dabei, dass Werbung sein muss und lediglich das Wie zur Debatte steht. Aktuell gibt es innerhalb der Sendung einen circa fünfunzwanzig-sekündigen Werbespot neben dem als kleines Bild weiterhin das Studio eingeblendet bleibt und ein größerer Werbeblock inklusive Wetterbericht direkt vor dem Ende der Sendung. Den kurzen Werbespot finde ich in Ordnung, da er nicht zu störend ist und den im Studio anwesenden Personen kurz die Möglichkeit gibt, sich untereinander abzustimmen, während zumindest Audio nicht auf Sendung ist. Aber wieso kann man den großen Werbeblock nicht einfach auf direkt nach der Sendung verlagern? Aktuell kommt danach nur noch die Verabschiedung der Gäste und eine Vorschau auf die nächste Sendung. Das Ganze wirkt, als erhofften sich die Verantwortlichen der ARD, dass durch die Werbung vor Ende der Sendung, diese von mehr Zuschauern gesehen wird. Muss ein öffentlich-rechtlicher Sender wirklich mit so plumpen Mitteln arbeiten?

Länge

Aktuell geht Gottschalk Live von Montag bis Donnerstag jeden Tag 30 Minuten (abzüglich Werbung). Wie diese Länge zustande kommt weiß ich nicht, aber ich persönlich würde mir wünschen, dass sie 15 Minuten länger gehen würde. Denn kaum hat man sich auf die Sendung eingestellt, so ist sie schon wieder vorbei. Andererseits muss auch mal jemand an die beiden armen Kameramänner denken. Ich gehe davon aus, dass Steadicams zum Einsatz kommen und deren Handhabung dürfte bei einer Länge von 30 Minuten auf so engem Raum schon einiges an Kraft und Konzentration erfordern. Also einmal Applaus für die Kameramänner.

Inhalt

Inhaltlich finde ich die Sendung viel zu zerfasert. Thomas Gottschalk spricht jedes Mal etliche tagesaktuelle Themen oder einfach nur lustige Geschichten an. Diese wirken teilweise einfach nur aneinander gereiht und deshalb vorgebracht, weil sie auf Thomas Gottschalks Themenkärtchen stehen. Das kann man sicher machen, aber mich würde eine Konzentration auf weniger Themen mehr ansprechen. Natürlich ist Gottschalk Live keine klassische Talkshow und das soll sicher auch nicht das Ziel sein, aber die Gäste sollten meiner Meinung nach mehr in die Sendung mit einbezogen werden und mehr zu Wort kommen. Lieber ein paar lustige Geschichten weglassen und dafür intensiver mit den Gästen reden, was ja durchaus auch über die tagesaktuellen Themen sein kann.

So, genug Kritik erst mal an dieser Stelle. Mal schauen wie sich die Sendung weiter entwickelt.

Apple plant offenbar Werkzeuge zu veröffentlichen, mit denen sich einfach interaktive Bücher für das iPad entwickeln lassen. Insbesondere hat Apple dabei den Gerüchten zufolge interaktive Schulbücher im Auge.
Für Apples Motivation kann ich mir zwei Gründe vorstellen:

  1. Apple möchte Kinder schon früh an seine Geräte gewöhnen und sie so langfristig binden.
  2. Apple möchte die Welt verbessern und Kindern optimale Lernmaterialien zur Verfügung stellen.

Die tatsächliche Motivation ist sicher eine Mischung aus Beidem. Ich höre aber schon die vielen kritischen Stimmen, die nur 1. betrachten und 2. außer Acht lassen. Dabei sind gerade die damit verbundenen Möglichkeiten faszinierend:

  • immer aktuelle Schulbücher
  • Veranschaulichung des Lernstoffes mittels Videos, großflächigen Grafiken und anderen interaktiven Formaten
  • immer parate Schulbücher, ohne dass die Schüler etliche Kilo in Form von Büchern aus Papier durch die Gegend schleppen müssen
  • die Möglichkeit kolloborativer Arbeit, auch von unterschiedlichen Standorten aus

Apple ist nicht das erste Unternehmen mit dieser Idee, aber ich bin mir sicher, dass es das erste Unternehmen sein wird, dass damit in der Masse Erfolg hat. Das ist schade, weil Apple Nachteile wie ein geschlossenes Ökosystem mit sich bringt, aber andererseits haben andere Projekte, die das gleiche Potenzial gehabt hätten, dieses bislang nicht umgesetzt. So hat beispielsweise One Laptop per Child seinen Fokus primär auf Entwicklungsländer und Schwellenländer gelegt, statt ihn auch auf Industrieländer zu legen.

Ich bin gespannt, was Apple am kommenden Donnerstag vorstellen wird und wie sich das Themengebiet rund um digitale Lehrmaterialien in Zukunft entwickelt. Es bleibt zu hoffen, dass Apples Engagement in diesem Markt auch andere Anbieter wachrüttelt und so zur “digitalen Revolution” in Schulen führen wird.

Ich habe vorhin einen Fehler gemacht. Ich bin um Mitternacht an einem belebten Ort gewesen, nachdem ich Silvester die letzten Jahre immer gemieden habe. Mit Blick über ganz Karlsruhe befand ich mich auf dem Turmberg und kam mir vor wie im Krieg. Überall laute Detonationen und von oben sahen die Feuerwerke aus wie Explosionen.
Wieso machen Menschen sowas freiwillig? Das hat doch nichts mehr mit schön zu tun, sondern ist einfach nur angsteinflössend und gefährlich.

Wegen altem DSL-Vertrag und neuem DSL-Vertrag hatte ich in letzter Zeit einigen Kontakt mit 1&1. Da waren etliche Sachen dabei, wo man einfach nur den Kopf schütteln kann, aber ich habe nicht die Nerven, das noch mal schriftlich zusammen zu fassen.

Eine Sache möchte ich aber doch erwähnen. So erhielt ich vor kurzem per E-Mail Spam Werbung von 1&1 für “Die Homepage Ihres Lebens“. Ich fragte mich zwar, warum ich überhaupt von 1&1 Werbung bekomme, da ich dem sicher nie zugestimmt habe, aber hielt in der E-Mail brav nach einem Link zum austragen für weitere Werbung Ausschau. Den fand ich dann auch in Form folgenden Abschnittes:

Wenn Sie unsere Kundeninformationen nicht mehr wünschen, können Sie
sich aus dem Verteiler austragen: http://www.1und1.de/rapidunjoin

So weit, so gut. Spannend wird es erst, wenn man sieht, was passiert, wenn man die Seite öffnet (und das kann jeder von euch selbst ausprobieren). Dann kommt nämlich folgende schöne Meldung:

Lieber Kunde,

wie gewünscht haben wir Ihre E-Mail-Adresse aus dem Verteiler herausgenommen.

Da die URL keinerlei Informationen über die eigene E-Mail-Adresse enthält, hätte ich mit einem Formular zum eintragen der E-Mail-Adresse gerechnet, aber nicht mit einer solchen Meldung, bei der offensichtlich ist, dass nichts aus irgendeinem Verteiler heraus genommen wurde. Wie auch? 1&1 weiß ja nicht, welche E-Mail-Adresse entfernt werden soll.

Wie kommt es, dass sich ein so großes Unternehmen wie 1&1 so was leisten kann? Schreien da nicht genügend Kunden auf oder was?

Am Wochenende sorgte der Chaos Computer Club (CCC) für Aufsehen, indem er eine Analyse einer staatlichen Computerüberwachungssoftware, dem so genannten “Bundestrojaner”, veröffentlichte. Besonders brisant: Die analysierte Software ist aufgrund eines Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts von 2008 verfassungswidrig.
Wer technisch versiert ist, dem empfehle ich ein Lesen der amüsanten Analyse des CCC: http://www.ccc.de/system/uploads/76/original/staatstrojaner-report23.pdf. Allen anderen sei folgendes Video empfohlen, dass die gewonnenen Erkenntnisse kurz und leicht verständlich zusammen fasst:

Nutzt man Firefox mit Tor als Proxy und hat ein System, dass neben IPv4 auch mittels IPv6 an das Internet angebunden ist, macht Firefox standardmäßig beim aufrufen von Webseiten mit AAAA-Records einfach nichts. Prinzipiell auch logisch, da Tor aktuell noch kein IPv6 unterstützt. Irritierend ist das trotzdem, da man keinerlei Rückmeldung erhält warum Firefox nichts macht. Lösen lässt sich diese Problematik, in dem man in Firefox über about:config bei DNS-Anfragen die Abfrage von AAAA-Records deaktiviert:

network.dns.disableIPv6 = true

Dies sollte man allerdings nur tun, wenn man Tor als Proxy nutzt, da Firefox durch diese Konfigurationsänderung IPv6 nicht benutzt.

Edit: Natürlich tritt das Problem auch mit jedem anderen Proxy, der kein IPv6 unterstützt, auf.

Heute muss ich mal ein großes Lob los werden. Und zwar an die Gemeinde Weingarten, in deren “Hoheitsgebiet” der Weingartener See fällt.
Der Weingartener See ist ein Baggersee am Ortsrand von Weingarten und meiner Meinung nach der schönste Baggersee in der Umgebung Karlsruhes. Dazu trägt nicht nur sein klares Wasser, sondern auch die besagte Gemeinde Weingarten, bei, die sich um die Gestaltung und Instandhaltung der Bademöglichkeiten am See kümmert.
Die großzügigen Liegeflächen sind mit vereinzelten Nadelbäumen bewachsen, wie man es eher von den sandhaltigen Böden der Küstenregionen her kennt. Sand wurde direkt am Ufer in größeren Mengen aufgeschüttet um ein angenehmes Stranderlebnis zu ermöglichen. Daneben gibt es wie selbstverständlich Spielgeräte für Kinder und diverse fest aufgebaute Grillstellen. Dazu kommt die DLRG, die an Wochenenden über das Wohl der Badegäste wacht.
Man sollte bei all dem bedenken, dass es sich dabei um einen öffentlich und kostenlos zugänglichen See handelt. Insofern finde ich diese Maßnahmen alles andere als selbstverständlich. Geld nimmt die Gemeinde übrigens trotzdem über den See ein, da die Parkplätze für Autos kostenpflichtig sind. Die Lösung dafür: Einfach mit dem Fahrrad hinfahren. 😉

Seitdem ich Dokumentationen wie “Frisch auf den Müll” und “We feed the world” gesehen habe, bin ich etwas sensibilisiert, was den Kauf von Lebensmitteln angeht. Ein Ergebnis dessen ist, dass ich bei Konserven gerne auch eingedellte Dosen nehme. Tut mir nicht weh und ist etwas, dass im Zweifelsfall nicht auf den Müll wandert.
Vorhin war ich bei ALDI und hatte zwei wunderschön eingedellte Dosen Mais in meinem Wagen. Doch zu früh gefreut. Die Verkäuferin meinte nur “Die kann ich Ihnen nicht verkaufen”. Auch der Hinweis, dass ich mir der Dellen bewusst sei und die Dosen trotzdem gerne kaufen würde bewirkte nichts. Wegen der etwaigen Splitter (kann Weißblech überhaupt splittern?) könne Sie mir die Dosen nicht verkaufen und “die gehen höchstens noch an die Tafel” (ach da machen Splitter auf einmal nichts mehr?).
Letztendlich bin ich ohne Mais und etwas desillusioniert gegangen.

Ich war heute mal wieder Blutspenden. Das allein ist natürlich keinen Blog-Eintrag wert. Allerdings stellte ich beim ausfüllen des Spenderfragebogens fest, dass auf diesem seit meiner letzten Spende eine neue Frage hinzugekommen ist: “Waren Sie jemals schwanger?
An sich betrifft mich das jetzt nicht direkt (auch wenn ich überlegt habe, ob ich ja ankreuzen soll ;-)), aber ich frage mich, wieso das abgefragt wird (ist in anderen Städten offensichtlich auch der Fall). Die Frage, ob man gerade schwanger ist, gibt es unabhängig davon schon länger und diese Frage kann ich auch verstehen. Aber kann mir einer meiner Leser beantworten, was der medizinische Hintergrund ist, zu fragen, ob jemand schon mal schwanger war? Klingt für mich als Außenstehenden nach unnötiger Datensammelei.

Wie ich kürzlich erfahren habe, hat BlanvaletDas Lied von Eis und Feuer” in einer Neuübersetzung veröffentlicht. Grundsätzlich keine schlechte Idee, auch da neben der Übersetzung die Einbände der neuen Bücher edler wirken als die der Alten. Ein Ziel der Übersetzung war es, das Buch für deutschsprachige Leser besser lesbar zu machen, weshalb nun auch Eigennamen mit übersetzt wurden. Soweit erst mal nicht schlimm. Allerdings sind manche Übersetzungen einfach nur Schwachsinn (so wurde zum Beispiel aus “Hunter” “Hanter”), das Eindeutschen nicht konsequent durchgeführt (die Namen der einzelnen Häuser sind bunt gemischt original und eingedeutscht) und einige Namen nicht durchgängig eingedeutscht oder durch Buchstabendreher unnötigerweise gegenüber der englischen Fassung verfremdet.

Die gröbsten Schnitzer werden ab dem dritten Buch vermutlich beseitigt sein, da Blanvalet inzwischen auch Korrekturen eines aktiven Nutzers des Forums der Fanseite http://www.eis-und-feuer.de/ entgegen nimmt. In besagtem Forum findet sich auch ein langer Thread in dem unzählige merkwürdige Übersetzungen, Fehler und andere Probleme mit der neuen Übersetzung aufgeführt sind.

Eigentlich müsste ich an dieser Stelle dazu raten Bücher mit der alten Übersetzung zu kaufen, aber genau das ist das Problem. Die bisher erschienenen Bücher gibt es zwar noch zu kaufen, aber George R. R. Martin arbeitet an weiteren Büchern, die dann im Deutschen nur in der neuen Übersetzung, also mit eingedeutschten Eigennamen, veröffentlicht werden. Da die Bücher auch nicht für sich alleine stehen, sondern eine zusammenhängende Serie bilden ist das ein Problem.

Teilweise kann ich Blanvalet verstehen. Es ist gut nachvollziehbar eine andere Übersetzung heraus zu bringen, die für deutsche Nutzer ansprechender ist. Aber dies dann mit einer so gefühllosen Übersetzung zu tun und noch dazu die Käufer der ursprünglichen Übersetzung zu vergraulen, indem diese in den kommenden Büchern mit komplett anderen Eigennamen klar kommen müssen, ist für mich unverständlich.
Mein Vorschlag wäre gewesen die kommenden Bücher zwar in einer Übersetzung heraus zu bringen, aber davon zwei Versionen zu veröffentlichen: eine mit originalen Eigennamen und eine mit Eingedeutschen. Der Aufwand dafür dürfte sich in Grenzen halten. Doch dies plant Blanvalet momentan nicht. Bleibt zu hoffen, dass sie es sich vielleicht noch anders überlegen.