flatrate

In einem Kiosk im Flughafen von Helsinki:

Ich: Ich hätte gerne mobiles Internet.
Verkäufer: Für wie lange denn?
Ich: zwei Wochen
Verkäufer: ok, wenn’s dich nicht stört, dass du nach einer Woche eine neue Mobilfunknummer bekommst, wären das für zwei Starterpacks mit jeweils einer Woche LTE-Datenflat insgesamt 7,80€.
Ich: 7,80€? Datenflat? mit LTE?
Verkäufer: jap
Ich (hastig): ok, nehm ich.

Und das vollkommen unkompliziert: Keine Angabe von persönlichen Daten, einfach kaufen, SIM-Karte ins Gerät stecken, PIN eingeben, lossurfen. So muss das sein. Möchte man das dauerhaft, wird’s auch nicht teurer, denn mobile Datenflatrates sind in Finnland für unter 30€/Monat zu haben. Da merkt man mal wieder was Deutschland im Bezug auf Mobilfunk für ein Entwicklungsland ist.

Die Mobilfunkabdeckung in Finnland ist, dank der alle paar Kilometer aus dem Wald hervorragenden, markant weiß-rot gestreiften Mobilfunkmasten, ebenfalls super. Ich hatte praktisch immer LTE-Empfang mit mindestens ~10Mbit/s Downstream.

Wer also ein Reiseland mit viel Wald und Ruhe sucht und dabei trotzdem Wert auf gute Mobilfunkanbindung legt, dem sei Finnland ans Herz gelegt.

Die Debatte um die Deutsche Telekom, die sich in neuen DSL-Flatrate-Verträgen nun vorbehält nach dem überschreiten eines bestimmten Übertragungsvolumens die Verbindung zu drosseln, ist ja inzwischen nun schon ziemlich breit durchgekaut worden. Als Option wird es wohl möglich sein, gegen Aufpreis wieder eine echte Flatrate zu bekommen.
Ich frage mich allerdings, warum sich die Telekom überhaupt diesen medialen Stress gemacht hat? Sie hätte doch auch einfach die neuen Verträge nicht mehr Flatrate nennen und stattdessen entsprechend teurere Verträge mit der Bezeichnung Flatrate einführen können. Dann hätten sie PR-technisch sogar noch entgegengesetzt argumentieren können, dass bei ihren Nicht-Flatrate-Verträgen nach erreichen des Limits ja “nur” gedrosselt wird, statt gleich komplett abzuschalten.