Das Kind stirbt eh

Ich habe heute eine Diskussion mit Autofahrern geführt, inwieweit überhöhte Geschwindigkeit ein Kavaliersdelikt sei. Besagte Autofahrer waren der Meinung, dass es in Ordnung sei, schneller zu fahren als erlaubt, wenn man trotz höherer Geschwindigkeit noch alles unter unter Kontrolle habe. Dagegen, dass ein Kind hinter einem parkenden Auto hervorspringe, könne man eh nichts machen und es sei schließlich tot, unabhängig davon, ob man es mit erlaubten 30km/h oder überhöhten 50km/h umfahren würde.

Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber wenn ich Autofahrer wäre, würde ich unglaublich vorsichtig fahren. Oft noch langsamer als erlaubt, vorausschauend, einfach um die Wahrscheinlichkeit so weit wie möglich zu minimieren, jemanden durch das fahrende Auto zu verletzen.

Ist es nicht vermessen davon auszugehen, ein Fahrzeug von über einer Tonne Masse bei überhöhter Geschwindigkeit so unter Kontrolle zu haben, auf alle unvorhergesehenen Situationen angemessen reagieren zu können? Ist es nicht zynisch die Meinung zu vertreten, dass Unfälle eh passieren und gegebenenfalls Menschen dabei zu schaden kommen egal, ob man sich an die Verkehrsregeln hält oder nicht? Wie wichtig muss Individualverkehr mit Autos sein, um Opfer als so gegeben hinzunehmen?

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